19.12.2017  Aargauer Samariterpost Nr. 114

Samariter auf dem Posten
Wieder geht ein Jahr zu Ende. Wieder schauen wir auf viele Ereignisse zurück. Wieder waren wir an unzähligen Veranstaltungen präsent und haben viel erlebt...

Seit einigen Monaten kämpfen wir mit den Neuerungen und Änderungen, die der Schweizerische Samariterbund eingeführt hat und können sie oft nur schwer nachvollziehen. Die immer höheren Abgaben und schwindenden Einnahmen machen uns in den Vereinen und im Kantonalvorstand das Leben schwer und wir versuchen, wo immer möglich, zu sparen und Kosten zu vermeiden. Wir leiden unter dem Mitgliederschwund und dem Verschwinden der Vereine. Dies erhöht zusätzlich die finanzielle Belastung der verbleibenden Vereine. Die sinkende Nachfrage nach Nothilfekursen, mitunter als Folge von steigender Konkurrenz, macht uns das Leben schwer. Die Anforderungen an die Kursleiter sowie Samariter und die unklaren Qualifikationsverfahren verunsichern Kader und Basis und lassen beim einen oder andern Gedanken ans Aufgeben aufkommen.
Und dennoch machen wir weiter! Wir Samariter an der Basis leben Hilfe am Nächsten sehr direkt und in unterschiedlichster Art.

Wir sind auf dem Posten
Wir sind auf dem Sanitätsposten. Übers ganze Jahr verteilt finden unzählige Veranstaltungen statt, an denen die Samariter kompetent den Sanitätsposten führen und für diverse medizinische und oft auch für andere Probleme und Fragen präsent sind. Unkompliziert planen und organisieren die Verantwortlichen der Vereine in ihrer Freizeit den kleinen Posten für eine Firmenfeier oder generalstabsmässig einen immensen Mehrschichtdienst in Kooperation mit Profis für Grossanlässe wie die Badenfahrt. Keinem Samariter käme es in den Sinn, einen Sanitätsdienstauftrag auszuschlagen, weil der Auftraggeber ein Detail vergessen hat.

Wir sind auf dem Sammelposten. Seit Jahren setzen sich die lokalen Vereine und ihre Samariter ein und organisieren Standaktionen, Listensammlungen oder Einpack- und Verteilaktionen um die SamariterSammlung im August durchzuführen. Viele Samariter betätigen sich als Kuvertierer, Sammler, Pöstler oder Verkäufer. Ob sich Aufwand und Ertrag für den lokalen Verein lohnen, rechnet wahrscheinlich kein Präsident oder Kassier nach, alle machen mit, damit die Kassen des SSB und auch des KVAS ein kleineres Loch aufweisen. Dafür danke ich im Namen des gesamten Vorstandes herzlich.

Wir sind auf dem «Rotkreuz»-Posten. Bei den regionalen Blutspendeaktionen des Blutspendezentrums des SRK unterstützen die Mitglieder der Samaritervereine das kleine Profiteam. Für die Blutstammzellenspende wird am «Tag der Tat» zu Standaktionen aufgerufen, unsere Vereine sind mit dabei und versuchen, möglichst viele Mitmenschen zu sensibilisieren und als Spender zu rekrutieren. Für den Rotkreuz-Notrufknopf stellen sich unsere Samariter zur Verfügung, wenn nicht genügend Angehörige oder Bekannte eines Kunden zur Verfügung stehen. Die Samariter sind verlässliche Partner und Helfer des SRK.

Wir sind auf dem Posten für die Blaulichtpartner. In vielen Gemeinden sind unsere Samariter ins Alarmdispositiv der lokalen Feuerwehr miteingebunden und werden zu Übungen und Einsätzen aufgeboten. Sie entlasten die Feuerwehren im Bereich der Ersten Hilfe und sind als Freiwillige das Bindeglied zum Rettungsdienst. Einige Vereine haben ein topausgebildetes Team als Firstresponder formiert und sind so als echte Lebensretter als erste vor Ort, wichtige Minuten bevor die Ambulanz da sein kann. Im kantonalen Katastrophen-Einsatzelement sind viele motivierte Samariter als freiwillig Zivilschutzdienstleistende eingeteilt und bilden sich zusätzlich weiter und stehen bereit, falls ein Grossereignis die Hilfe nötig macht. Samariter leisten unzählige Stunden zusätzlichen Einsatz, ohne grosse Kostenfolge für die Gemeinde- und Staatskassen.

Wir sind auf dem «Jugend»-Posten. Unsere HELP-Gruppen leisten in verschiedenen Gemeinden wertvolle Jugendarbeit und bieten einen sinnvollen Zeitvertreib. Wir freuen uns über die aufstrebenden jungen Gruppen, die uns zeigen, dass Samaritertätigkeit auch für Kinder und Jugendliche etwas zu bieten hat und Leiterteams viel Zeit investieren, Übungen vorzubereiten.

Wir sind auf dem KVAS-Posten. Nach den Turbulenzen zu Jahresbeginn im Kantonalvorstand und in der Ausbildungskommission haben sich auch in unseren Reihen die Wogen geglättet und wir sind wieder als eingespieltes Team unterwegs und lenken den Verbandskarren weiter auf der holprigen Strasse der Zeit.

Wir stellen uns all den erwähnten Herausforderungen und vielen mehr, setzen uns weiter ein für die bahnbrechende Idee von Henry Dunant und die Grundsätze des Roten Kreuzes. Mit unseren Einsätzen leisten wir auch einen wertvollen Beitrag zu einem bezahlbaren Gesundheitswesen. Dafür danke ich allen Samariterinnen und Samaritern im Aargau und ihren Angehörigen und wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und weiterhin viel Energie, Elan und Ausdauer im kommenden Jahr. Ich freue mich auf viele schöne Begegnungen.
Herzlichst
Herbert Konrad, Kantonalpräsident
Aargauer Samariterpost Nr. 114
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